Elternschule

Die Idee einer Elternschule wurde von den Eltern des Vereins „Babytreff“ (Anm. aktuell Verein früh-R-leben) bereits 1994 geboren. Sie fühlten sich einerseits mit den Anforderungen, die das neugeborene Kind an sie stellte, überfordert und alleine gelassen – eine Folge der veränderten Familienstrukturen, des demographischen Wandels und einer Änderung der Ansprüche an das Elternwerden und -sein. Andererseits führte die Flut an verschiedenen Zugängen zu einer optimalen Versorgung und Erziehung zu Verwirrungen.
Vorträge über gewünschte Themen wurden ab sofort angeboten, jedoch war der Bekanntheitsgrad in den ersten Jahren gering.
2008 wurde die Elternschule im alten Kinderspital-Gebäude offiziell gegründet. weiterentwickelt, das schrittweise ausgebaut werden konnte. Bei der Projektierung des Eltern-Baby-Zentrums wurde Dr. Erna Hattinger-Jürgenssen (Gründerin des Vereins früh-R-leben) beauftragt und von den Eltern des Vereins unterstützt, eigene Räumlichkeiten für die Elternschule zu planen. In diesen Jahren wuchs das Bewusstsein der medizinischen Fachwelt für Prävention und Bedeutung der Eltern-Kind-Bindung. Es war naheliegend, dass eine Elternschule dazu einen wesentlichen Beitrag leisten kann. Das Konzept der Elternschule wurde nun auch schrittweise auf das gesamte Altersspektrum bis zum 18. Lebensjahr ausgeweitet. Die Integration der Elternschule in den Komplex des Eltern-Baby-Zentrums war sehr wichtig, damit weiter von der Kategorie „Krankenhaus“ abgerückt werden konnte.

Die Elternschule ist sehr oft die erste Anlaufstelle für Paare und viele ihrer offenen Fragen nach Bekanntwerden der Schwangerschaft. Sie möchten eine praxisnahe, kompetente Begleitung in dieser sehr sensiblen Zeit, zusätzlich zu all den Vorsorgeuntersuchungen. So stehen künftige Eltern, speziell die werdenden Mütter vor vielen Fragen: Worauf ist jetzt bei der Ernährung zu achten? Sollen sie einen Geburtsvorbereitungskurs besuchen? Ist ein Kinderwagen oder ein Tragetuch besser für das Kind? Wie wird ein Baby gepflegt? – um nur einiges zu nennen. Sie stellen sich auch Fragen über die Ernährung des Babys: Stillen, ja oder nein? Was müssen sie bei der Entwicklung des Kindes beachten? Wie können sie sich selbst auf die Elternschaft einstellen? Welche Kurse sollten „werdende Mamas oder Papas“ unbedingt besuchen? Diese und andere Themen können diese Vorbereitungszeit fast schon ein wenig belasten. Es gab immer schon Ratgeber, wo werdende Eltern Fragen stellen konnten, doch es gab keinen begleitenden Austausch mit ExpertInnen und Eltern, und es ergaben sich durch die vielen verschiedenen Informationen Sorgen und sogar Ängste.
Die Elternschule bietet dagegen eine hochqualifizierte und konsistente Information, in der Diskussionen mit den ExpertInnen viel Raum gegeben wird. Der Bindungsaufbau und die Stärkung der Elternkompetenz sind die Grundphilosophie der Elternschule.
Die knapp 70 Vortragenden kommen mittlerweile aus einem großen, multiprofessionellen Team: PflegerInnen, Hebammen, ÄrztInnen verschiedener Fachrichtungen. Im Team der Referentinnen sind auch Stillberaterinnen, Diätologinnen, PhysiotherapeutInnen, PädagogInnen, PsychologInnen, SozialarbeiterInnen, LogopädInnen, SexualtherapeutInnen. Viele von ihnen sind KollegInnen aus den SALK. Einige kommen auch aus dem niedergelassenen Bereich.
Die entwicklungsspezifischen Themen werden seit 2018 in 4 Modulen mit über 60 verschiedenen Kursen jeweils 2–4-mal pro Jahr angeboten. Kurse mit Themen der Schwangerschaft bis zum Schulbeginn.

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